Donnerstag, 17. Mai 2012

Großflughafen BER - wie absurd!

Ein Großprojekt - eines von vielen. Ein enorm teures Projekt - eines von vielen enorm teuren Projekten. Aber es bringt den jeweiligen "Landesherren" enormes Prestige - wenn es gelingt. Wenn nicht, Spott und Häme. Wer auf Berlin mit dem Finger zeigt, sollte bedenken, das drei Finger auf ihn selber zeigen und dies nicht vergessen. Die Elb-Philharmonie oder Stuttgart 21 seien nur zwei Beispiele von vielen.
Betrachtet man all diese großen Bauvorhaben, die einigen wenigen Menschen zu großem Ansehen verhelfen, bekommt man den Eindruck, das für Deutschland der Begriff "Armut" keine nennenswerte Rolle spielt. Und so schimpft der mündige Bürger lieber über "Sozialschmarotzer", statt über die exorbitant teure Geltungssucht einer "Handvoll" Menschen, die sich anscheinend in Punkto "Prestige" den durchgeknalltesten, mörderischsten Diktator aller Zeiten zum Vorbild nehmen. Hat Deutschland das nötig?
Für mich gewinnt ein Land an Ansehen durch die Menschen, die dort leben. Es gibt Länder, in denen die Menschen alles mit Gästen teilen, was sie besitzen und sei es noch so wenig, vollkommen unabhängig davon, welchen Hautfarbe man hat oder welcher Religion man angehört. Dort gibt es meist keine Glaspaläste, nicht mal halbwegs vernünftige Strassen. Keinen Strom, kein fließend Wasser und das Essen ist extrem gewöhnungsbedürftig für verwöhnte Industriestaaten Mägen. Auch helfen die Menschen dort sich untereinander, ohne großen Aufhebens. Denn dort sind die Arme weit geöffnet, statt vor der Brust verschränkt und das finde ich anerkennenswert.
Großflughafen, Stadtschloß, Elb-Philharmonie oder ein hochmoderner Bahnhof sind schön anzuschauen, aber ohne menschliche Wärme, ohne herrschende Menschlichkeit, sind sie unbedeutend. Armut ist in Deutschland ein Thema. Man findet es "weltstädtisch", wenn Reiche und Obdachlose sich einen Großstadtboulevard teilen. Ich finde es menschen verachtend.
Das Ausmerzen der Armut sollte das wichtigste Thema sein und nicht die Errichtung irgendwelcher gigantischen Vorzeige Projekte. Erst wenn wir die Armut beseitigt haben und so wieder ohne Sorgen und mit Freude arbeiten können, wenn wir die Arme nicht mehr vor unserer Brust verschränken und uns menschlich zeigen, dann können wir uns auch an so manchem Glaspalast erfreuen, selbst dann, wenn diese für die meisten von uns immer unerreichbar bleiben.
BAB
Manu