Mittwoch, 19. September 2012

Meinungsfreiheit - um jeden Preis?

In unserer westlichen Welt schütteln wir "Vertreter - der - Freiheit - um - jeden - Preis" unser Haupt, ob der für uns unverständlichen Gewalt wegen eines lächerlichen Videos im Internet. Dabei vergessen wir, uns die Frage zu stellen, wann etwas einfach nur geschmacklos und wann etwas beleidigend ist. Geschmacklosigkeit ist erlaubt, Beleidigung verboten. Nennt man einen Beamten "Armleuchter", wird man bestraft. Gleiches gilt, wenn eine nervige Nachbarin "Dumme Gans" genannt wird. Dies sind folglich Beleidigungen. Und wenn man diese Beleidigungen nicht unterlässt, wird es noch teurer.
In diesem elenden Machwerk werden Millionen von Menschen beleidigt. Menschen, die nicht alle fundamentalistisch geprägte Terroristen sind. Sie werden beleidigt von einem......(ich versuche nicht zu beleidigen). Ist diese Beleidigung weniger wert, als "Armleuchter" oder "Dumme Gans"?
Manchmal überkommt mich der Gedanke, das gerade bei uns die Meinungsfreiheit oft nur vorgeschoben wird, um andere ungestraft beleidigen zu können. In Diskussionen machen wir es uns sehr einfach, wenn wir als "Wurzel allen Übels" das Internet ausmachen. Das Internet beleidigt niemanden, sondern die, die es gebrauchen. Menschen also, die anscheinend Begriffe wie Moral und Ethik nicht in ihrem Vokabular haben.
Freiheit, und auch Meinungsfreiheit, ist ein erstrebenswertes, hohes Gut, das gepflegt werden will. Der Gebrauch dieser Güter, muss erlernt werden. Doch hört Euch Eure Kinder einmal an. Beleidigungen Anderer gehört dort schon zum Alltäglichen dazu: "Ist ja nur Spass."
Freiheit, egal in welcher Ausprägung, ist nicht möglich, wenn ich andere Lebenseinstellungen nicht respektiere und meine Freiheit dazu nutze, diese Einstellungen zu diffamieren. So schränke ich die Freiheit anderer nämlich ein. Und der Bergriff "Freiheit" wird damit ad absurdum geführt.
Es geht nicht darum, immer perfekt zu handeln. Jedem von uns rutscht schon mal der "Armleuchter" oder die "Dumme Gans" heraus, aber im Großen und Ganzen sollte unsere Gesellschaft wieder lernen, andere Lebenseinstellungen zu tolerieren und, ohne beleidigend zu sein, darüber zu diskutieren. Denn der wichtigste Bestandteil der Freiheit ist die Diskussion.
BAB
Manu



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