Donnerstag, 19. Mai 2011

Frauenquote - das deutsche Schreckgespenst!

Es ist schon kurios: Deutschland braucht erst eine Rüge vom europäischen Gerichtshof, der die Frage aufwirft:"Deutschland, wo sind Deine Frauen in Führungspositionen?"
Glaubt man den Statistiken, so sind selbst in der Türkei, einem eher als frauenfeindlich eingestuftem Kulturkreis, mehr Frauen in Führungspositionen zu finden, als in Deutschland. In Spanien, dem Land des Machismo schlechthin, leistete man sich sogar eine schwangere Verteidigungsministerin. In Deutschland absolut undenkbar!
Eilig ruft die Politik nun diverse Projekte ins Leben, die sich mit diesem brisantem Thema auseinandersetzen sollen. Es ist ja nicht schlimm, ein Nachzügler zu sein. Aber gleich ein derart extremer Spätzünder?
"Gleiches Geld für Gleiche Arbeit!" Diesen Spruch kenne ich schon aus meiner Schulzeit. Abitur habe ich 1986 gemacht. Vor 25 Jahren!
Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht sollen und werden überprüft, ob sie mit dem Gleichstellungsprinzip kollidieren. Ich bin keine Juristin, aber sollte dies tatsächlich der Fall sein, haben diese Gesetze ein Problem mit dem Grundgesetz. Wie wäre dies denn möglich? Immerhin wurde in meiner Kindheit bereits der Begriff: "Fräulein" abgeschafft, weil er diskriminierend ist.
Niemand aber kommt auf die Idee, sich einmal mit dem "Bild der Frau als Führungskraft in Gesellschaft und Medien" auseinander zu setzen. Entweder heißt es: "Sie sieht gut aus und hat sich hochgeschlafen." Oder: "Sie sieht gut aus und geht über Leichen." Man blendet aus, wie stark Medien und vor allem auch die Filmindustrie meinungsbildend sind. Dabei gibt es darüber seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts zahlreiche Untersuchungen.
Die Anstrengungen der Politik haben einmal mehr eher halbherzigen Charakter. Man möchte bürokratisch nachweisen: "Was in unserer Macht stand, haben wir getan. Auch, wenn es eher bürokratischer Natur ist." Typisch deutsch eben!
Ändert sich das Bild der Karrierefrau in der Öffentlichkeit nicht, dürften die Erfolge dieser Vorgehensweise einfach nur mäßig sein. So manche Führungsfrau in eher durch Männer geprägten Branchen, ist mir in meinem Leben bereits über den Weg gelaufen. Und leider entsprechen die meisten tatsächlich dem öffentlichen Bild. Warum? Weil das Bild der Karrierefrau der Personalchefs ebenso geprägt ist, wie beim Rest der Gesellschaft. In typischen Frauenberufen hingegen, findet man die Karrierefrau, die all unsere Sympathien hat. Die auch mal nicht Beine bis zu den Ohren hat und das eine oder andere Kilo zuviel. Das sind die Frauen, die im Fokus sein sollten. Dann ändert sich vielleicht etwas. Und ein wenig mehr Experimentierfreude - doch das ist in unserer Bürokratie reines Wunschdenken! Etwas weniger Nachweispflicht - etwas mehr Autodidaktik - Ihr lieben Politiker - seht Euch doch mal ein wenig bei unseren Nachbarn um und Ihr kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus!
BAB
Manu

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