Donnerstag, 9. Juni 2011

Liebe Frau Weischenberg! Diesmal bin ich nicht Ihrer Meinung.

Natürlich gibt es viele, viele Freiberufler und Selbstständige, die auch ins Straucheln geraten und dann, wie Horst Janson, vor der Katastrophe stehen. Das Problem dieser Menschen ist, das sie nicht Arbeitslosengeld I als Puffer haben, sondern sofort in Hartz IV rutschen, aus welchen Gründen auch immer.
Das bedeutet:
Von einem Tag auf den Nächsten stehen sie vor dem Nichts. Während bei Arbeitslosengeld I noch soetwas wie Beratung stattfinden, besteht die Beratung bei Hartz IV aus einer Broschüre und als Antworten auf schriftliche Beratungsbitten, erhält man ein Din A 4 Blatt mit Drohungen.
Obwohl diese Menschen gerade erst arbeitslos wurden, werden sie genauso behandelt, als wenn sie dreißig Jahre nicht gearbeitet hätten. Das wiederrum heißt, nur kurz dürfen sie neue Jobs suchen, dann haben sie gefälligst einen 400,00 € Job anzunehmen und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es hier erst nach zwei Jahren Hartz IV. Das wiederrum bedeutet, man kommt nur schwer wieder raus!
Man wird dann in ein Ghetto für Hartz IV Empfänger abgeschoben oder in ein Obdachlosenasyl. Im Obdachlosenasyl haben sie vielleicht noch Glück, denn da ist ein Sozialarbeiter, der ihnen hilft. Dies wiederrum hat zur Folge, dass sie jede Chance auf einen halbwegs anständigen Job verloren haben.
Und: mit weit über 70 erhält man nicht Hartz IV, sondern Grundsicherung. Ist das Gleiche, heißt nur anders.
Und rutscht ein Arbeitslosengeld I Bezieher in Hartz IV, passiert ihm meistens, das er gar nichts bekommt. Vor allem, wenn er dumm genug war, fürs Alter vorzusorgen. Er bekommt nicht mal die übliche, kümmerliche Jobcenterhilfe. Man ist dann nicht für ihn zuständig.
Der Punkt ist, das nur solche Aktionen den Menschen vor Augen führen, was sie erwartet, wenn ihnen dies geschieht. Was wirklich geschieht!
Die meisten gehen davon aus, das, egal, was geschieht, geholfen wird. Angemessen und anständig. Das aber ist ein Trugschluss. Vieles kostet Unmengen von Geld und ist uneffektiv. Wenn ein arbeitsloser keinen Führerschein hat, ist es idiotisch ihm Jobs vermitteln zu wollen, bei denen ein Führerschein zwingend erforderlich ist. Wenn ein Hartz IV Empfänger nach zwei Jahren endlich sich weiterbilden darf, ist es idiotisch, ihm dreimal hintereinander denselben Kurs aufzuzwingen, den er jedesmal besteht, nur weil kein anderer gefunden wird. Und Menschen, die in Ghettos abgeschoben werden, haben keine Chance mehr. Daran muss sich etwas ändern! Das muss ins Bewusstsein eines jeden Menschen gelangen. Dazu ist eine solche Aktion wie geschaffen! Es sind eben nicht nur die schlecht Ausgebildeten, denen es so ergehen kann.
Lieber am Anfang etwas Geld mehr ausgeben und dafür die Menschen in anständige Jobs bringen. Letztendlich würde dies zu weniger Ausgaben beim Arbeitslosengeld II führen. Und statt der verbeamteten ....... lieber Sozialpädagogen einstellen. Die sind billiger und effizienter.
Finde ich es gut zu betteln? Natürlich habe ich ein kleines Problem damit. Aber, wenn ich an die Banken denke, nur ein Kleines.
BAB
Manu

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